Mein Zahnschwein - nun beide unteren Schneidezähne weg

Hallo ihr Lieben,

lange habe ich nichts von mir hören lassen, es ging einfach nicht. Entschuldigt. Die Arbeit war hart in den letzten Wochen und meine Tiere versorgen...das wars eigentlich was ich den ganzen Tag über tun konnte...für mehr war keine Zeit.Aber jetzt bin ich wieder an einem Punkt an dem ich mal reden muss... leider habe ich hier keinen, der auch nur annähernd mal erleben musste was ich durchlebe, geschweige denn Meerscheinchen hat, liebt und meine Liebe zu diesen kleinen Wesen versteht.

Nach meinem Umzug im April 2011 -ihr erinnert euch vielleicht- bin ich mit meinem Zahnschwein zur Zahnkürzung gegangen. Dieser "Tierarzt" hat das immer hinter verschlossenen Türen durchführen lassen (meist) wie ich hinterher privat(!) von einer Helferin erfahren musste.
So kam es, dass Fridos Backenzähne nicht mitgekürzt wurden.
Frido hatte sich vorne unten im Sommer 2010 eine Wurzel gebrochen und seither vorne nur noch 3 Zähne. Durch diese falsche und unprofessionelle Behandlung hat er nun eine Kieferfehlstellung bzw. Zahnfehlstellung, die 3 oder 4 mal unter Narkose im Abstand von 4 Wochen gerichtet werden musste.
Mittlerweile geht es ohne Narkose*freu* aber dann kam was kommen musste...

Gestern abend bemerkte ich, dass er sich den einzig unten verbliebenen Zahn abgebrochen hat und er sich schwer tat beim Futtern. Wie das kam, keine Ahnung. Ich halte ihn mit seinen Mädels ja in einem Käfig (1,40er) und wenn sie Hunger haben zu ihrer Zeit nagen sie am Gitter...evtl dabei... andererseits hat er auch wieder wild getobt weil er sein Mädel begatten wollte...dabei fällt er öftermal runter...vllt hat er ihn sich ausgeschlagen... oder er hat ihn sich an der Karotte abgebrochten sie mein Freund ihnen gegeben hat.
Herbi Care auf nem Tellerchen nahm er mit großer Hingabe an. Er liebt das Zeug. Vorsorglich und weil ich den Eindruck hatte, dass ein Blähbauch sich ankündigt, bekam er auch etwas dagegen.

Heute Morgen dann ging es ihm ganz schlecht. Ich bekam kaum etwas in ihn hinein, mit Müh und Not ein Blatt Salat.
Weil seine Mädels ihm alles wegfressen, habe ich ihn dann separiert, ihm Tomate in Ministücke geschnitten, ihm Brei in ein Schälchen gemacht und ihm Heu und Wasser mit Anti-Bauchweh-Tee gegeben. Mit komischem Gefühl im Bauch ging ich dann zur Arbeit. Leider war am Morgen kein Gläschen Karottenbrei aufzutreiben was ich ihm heute hätte geben können, also kaufte ich Karotten.

Meine Mittagspause nutzte ich dann dazu, ihn zu päppeln. Viel bekam ich in der Zeit nicht in ihn rein. Kein Knödel war da, ein Minibißchen Tomate war weg und ein paar Hälmchen Heu fehlten. Nach der letzten Spritze Brei krabbelte er an meinen Hals und kuschelte sich an mich. DAS kenne ich von ihm nicht. Gekrault werden ja, immer, solange wie möglich...aber sowas? Das machte mir ein wenig Angst, ebenso wie sein Zustand. Ich hatte Angst um ihn.

Unter Tränen kam ich dann ins Büro zurück und teilte meine Sorgen mit meiner Cheffin. Sie versteht meine Art der Tierliebe nicht so ganz, aber sie versucht es zumindest. Warum ich es nicht beenden lasse.... ganz einfach, weil wir auch schon mal Bauchschmerzen haben und uns keiner ne Kugel gibt...

Als ich am Abend nach Hause kam staunte ich nicht schlecht. Knödel...viele. Ich war happy... - schon seltsam, dass man sich über knödel freut, oder?-. Tomaten hatte er gegessen, zwar nicht alles aber immerhin. Während mein Essen im Backofen war habe ich ihm Karotten geraspelt und welche gekocht für einen kleinen Blei. Und, er hat die geraspelten Karotten gegessen. Wow... genial. Ich hab ihn mir dann auf den Schoß geholt, der Bauch ist wieder viel weicher, er ist viel aktiver geworden und hat wieder mit Vorliebe seinen Brei gegessen. Im Moment könnte ich heulen vor Glück... er ist ein ganz besonderes Schweinchen.

Trotz allem habe ich Angst, dass auch dieser Zahn nicht wieder nachwächst. Was mache ich dann?
Hat damit jemand Erfahrungen machen müssen?
Ob das ganze wieder wird, wird man erst in ein paar Wochen sehen. Zur Vorsicht habe ich mit für Ende der Woche 200Gramm Herbi Care bestellt bei meiner Tierklinik. Dort gehe ich jetzt nur noch hin, grade nachdem Pfuscher-TA.

Ich habe große Angst, dass es eben nicht wieder wird. Kann er noch würdig damit weiter leben?
Worauf muss ich achten? Muss ich öfter zum Zähnekürzen als bisher (alle 4-6 Wochen, bei seinem Zustand am 07.12. alle 6 Wochen, gestern wie gesagt fiel auf, dass nun auch der andere weg ist)?

Ich bin für Tipps und Erfahrungsaustausch dankbar.

Liebe Grüße
Ramona

Bei meiner Kimi ist es umgekehrt...sie hat seit Ewigkeiten keine oberen Schneidezähne mehr.Also muß ich einen Großteis des Gemüses für diese Gruppe immer in Streifen schneiden.Das kann sie gut fressen.
Dann habe ich hier den Großbert,dem desöfteren beide unteren Schneidezähne fehlen.Der Einzige,den er unten noch hat,bricht zwischendurch auch dauernd wieder weg.Als wäre das nicht genug,hat er eine Fehlstellung der Backenzähne und im Unterkiefer eine Entzündung,die immer wieder neu auftritt.
Auch Berti bekommt sein Gemüse in Streifen (bei ihm müssen die allerdings dünner sein),dazu quasi alles,was er mag und auch kalorienreich ist.Diverse TF-Mischungen kann er fressen,wenn die Bestandteile nicht zu groß sind.Er liebt sein Müsli und zerstampfte "Böller".Getrockneten Hafer kann er auch meist kauen.

Ach Maggie, du machst mir doch Hoffnung, dass es tatsächlich gehen kann...auch ohne Zähne.
Danke für deine Erfahrungen.

Also ist für Frido auch wieder der "ungesunde" Kram erlaubt, hauptsache er frisst und kann weiterhin fressen?!
Persönlich hab ich immer die Erfahrungen gemacht, dass ein kräftigeres Schwein sowas einfacher wegstecken kann, wahrscheinlich aufgrund der Reserven, als ein sehr schlankes... im Moment bin ich froh wenn er überhaupt selbstständig frisst under zumindest sich mit der Spritze freiwillig füttern lässt.

Vielleicht klingt es komisch, naiv oder so ähnlich... aber ich hab ein wenig Bedenken gehabt wie es ohne zweiten Unterschneidezahn weitergehen kann...
Mein Gedanke war, solange er selbstständig im normalem Rhytmus futtern kann, ist alles okay... und solange er Bauchschmerzen hat und ich ihn päppel ist es keine Quälerei in diesem Sinne.
Meine Cheffin fragte mich ja, ob es nicht Quälerei wäre... das hat mir im ersten Moment zu denken gegeben...aber alte Menschen essen ja auch noch wenn sie kaum bis keine Zähne mehr haben... meine Uroma ist 96 geworden und das ohne Zähne...

Grüße

Also ich denke auch in dieser Hinsicht kann ich dich beruhigen...Kimi (ohne obere Zähne) brauchte noch nie gepäppelt werden.Sie sitzt in meiner großen Gruppe und da wird einfach alles,was es auch normal geben würde in Streifen geschnitten.Allerdings REICHLICH,damit ich auch sicher gehen kann,daß Kimi genug abbekommt.Bei einem Zahnschweinchen würde ich sowieso empfehlen,daß IMMER reichlich Futter vorhanden ist.
Der alte Berti bekommt auch alles mögliche Zeugs,das man ansonsten nicht unbedingt als gesund ansehen würde.Aber in seinem Fall bin ich einfach froh,wenn er es schafft,einigermaßen Kalorien zu sich zu nehmen.Dieses Müsli liebt er ! Einfaches "Basismüsli" aus dem Drogeriemarkt.Da sind verschiedene Getreideflocken drin.
Bert mußte zu Beginn fast WÖCHENTLICH zur Zahnbehandlung und unmittelbar danach auch oft gepäppelt werden.Das ging eine ganze Zeit so...furchtbar.
Aber ich kann dir auch da Hoffnung machen,denn irgendwann wurden die Abstände zwischen den Behandlungen immer größer und mittlerweile kommt auch Bert mit Streifengemüse,Müsli,verschiedenen TF-Sorten usw. genügend zurecht,daß er gar nicht mehr gepäppelt werden muß !

P.S. Sollten Streifen (noch) nicht angenommen werden,probier es doch erst einmal mit Raspeln.

Vl. solltest du dir auch einmal Gedanken über eine größere Unterkunft für die Schweinchen machen,denn ein 140-er Käfig für 3 (?) Tiere ist doch recht klein und man hat auch kaum Platz für interessante Einrichtung.M.E. nach ist Gitternagen nämlich eigentlich kein normales Verhalten,sondern meist auf Langeweile zurückzuführen.

Huhu,

laut Nothilfe ist das okay für 3. Zumal ich ein "Holzgestell" (Elmato ode so ähnlich) drin habe, was einige weitere Ebenen bietet die auch gerne genutzt werden.
Genagt wird nur, wenn das Futter eingefordert wird - also zweimal täglich. Wahrscheinlich hat mich das mal mehr "genervt" als das muigen und so hab ich ihnen das wahrscheinlich angewöhnt :/ Ziwschendurch nagen sie eigentlich nie an den Gittern, daher denke ich, dass es nicht mit Langeweile zusammenhängt.

Frido gehts weiterhin besser, ich fahr Donnerstag sicherheitshalber noch mal zum Tierarzt um keine Bösen Überraschungen über die Feiertage zu erleben. Feine Gurkenscheiben und geraspelte Karotten nimmt er. Salat dauert noch etwas, Heu wird zwischen durch gemümmelt und zusätzlich bekommt er noch Päppelbrei weil die Menge die er zu sich nimmt noch etwas zu wenig ist.

Grüße